Am 3. Oktober 1973 besetzen Student:innen das Haus in der Frauenstraße 24 in Münster, um es vor dem Abriss zu bewahren. Ein profitabler Neubau soll an gleicher Stelle gebaut werden, vorbei an den Bedürfnissen tausender Wohnungssuchender. In Eigenregie verwandeln die Bewohner:innen den heruntergewirtschafteten Altbau in ein Zuhause für Mensch, Kunst und Politik. Dabei stoßen sie auf Gegenwind bürokratischer bis tätlicher Natur, erweitern die Grenzen des Legalen um die des Legitimen und erfahren nicht zuletzt eine Menge Solidarität.
In Comic-Form erzähle ich die Geschichte des fast zehn Jahre dauernden Kampfes um das Haus und frage, was von all dem heute geblieben ist. Bezahlbarer Wohnraum, selbstverwaltete Kulturzentren, sich der kapitalistischen Verwertungslogik widersetzen: Sind das alte Parolen, abzuheften irgendwo zwischen 68ern und Mauerfall? Viele gesellschaftliche Probleme von »damals« bestehen fort. Ist das nun ein Grund, sich mit diesen Verhältnissen endlich zu arrangieren – oder sie erst recht überwinden zu wollen? Und was, wenn Mensch sich mit diesen Fragen wie allein auf weiter Flur vorkommt..?